Iberische Vögel überwintern in Subsahara-Afrika. Die Mehrzahl derer, die im Herbst die Straße von Gibraltar überqueren, stammen aus den wichtigsten europäischen Brutgebieten, aber einige wenige finden auch den Weg zum Kap St. Vincent. Hier und anderswo im Südwesten kann man sie manchmal mit den Schwärmen von Gänsegeiern, die sich im Oktober und November ansammeln, hoch oben kreisen sehen. Kleine Gruppen rasten auch in Feuchtgebieten im Landesinneren, wie zum Beispiel am Barragem de Monte da Rocha bei Ourique. Die größte Tageszählung von meinem Aussichtspunkt Budens aus ist sechzehn, was zeigt, wie viel seltener er ist als der Weißstorch. Seltsamerweise ist er jedoch zu dieser Jahreszeit im äußersten Südwesten in der Überzahl.

Der Schwarzstorch ist weniger gesellig als sein gewöhnlicher Verwandter mit Nestern, die oft bis zu einem Kilometer auseinander liegen. Diese befinden sich meist in der Nähe der Wipfel großer Bäume, können aber auch auf Felsvorsprüngen oder sogar in flachen Höhlen liegen. Paare bleiben über viele Jahreszeiten hinweg zusammen. Ihre paarweisen Begrüßungen und Darbietungen ähneln denen der Weißstörche, obwohl das Schnabelklappern ungewöhnlich ist und hauptsächlich mit aggressiver Aufregung in der Gegenwart eines Eindringlings in Verbindung gebracht wird. Drei oder vier Jungtiere werden zur Flucht aufgezogen, woraufhin die Jungtiere schnell unabhängig werden.

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Im Gegensatz zum eher stummen Weißstorch sind die Schwarzen überraschend lautstark mit verschiedenen Pfeifrufen, die am Nest und während der Vorführungen eingesetzt werden, wobei ein längeres Pfeifen-Zischen zur Abschreckung eines Eindringlings eingesetzt wird. Es soll sogar einen dünnen, hohen Flugruf geben, obwohl ich das selbst noch nie gehört habe, obwohl ich diese Art in der Türkei, wo sie viel zahlreicher war, häufig getroffen habe.

Alan Vittery