Müdigkeit und vermehrter Harndrang sind zwei der häufigsten Anzeichen für Diabetes, die mit zunehmendem Alter häufig auftreten.

"Etwa 90 % der Diabetiker haben Typ-2-Diabetes, und es kann schwierig sein, die Warnzeichen zu erkennen, denn sie sind oft sehr subtil, und viele Menschen bemerken überhaupt keine Symptome", warnt Esther Walden, leitende klinische Beraterin bei Diabetes UK.

"Die Menschen schieben ihre Symptome auf andere Dinge, weil sie nicht sehr spezifisch sind - sie denken zum Beispiel, dass sie in der Nacht aufstehen, um zu pinkeln, weil sie einfach etwas älter werden. Die Symptome sind im hektischen Alltag nur schwer zu erkennen - und das bedeutet, dass manche Menschen bis zu 10 Jahre mit der Krankheit leben können, bevor sie diagnostiziert werden.

Laut Diabetes UK tritt die Krankheit auf, wenn der Körper kein Insulin produziert (wie bei Typ 1) oder nicht genug bzw. unwirksam ist (Typ 2). Insulin, ein in der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, hilft der Glukose, in die Zellen zu gelangen, um uns mit Energie zu versorgen, und wenn es nicht in ausreichender Menge vorhanden ist oder nicht richtig funktioniert, kann der Glukosespiegel im Blut zu hoch werden.

Dies kann über einen langen Zeitraum zu chronischen Problemen führen, z. B. zu schweren Schäden an den Blutgefäßen, die zu Nervenschäden und Gefühlsverlust in Teilen des Körpers führen können, sowie zu weiteren Komplikationen wie Herz-, Augen- und Nierenproblemen.

Diabetes UK sagt, dass Typ-2-Diabetes leicht übersehen werden kann, da er sich langsam entwickeln kann. Was sind also die Warnsymptome?

1. Häufigeres Urinieren

Häufiges Wasserlassen, vor allem nachts, kann ein Anzeichen für Diabetes sein. Walden erklärt: "Der Zucker sammelt sich im Blut an, anstatt in die Zellen zu gelangen, und die Nieren machen Überstunden, um den überschüssigen Zucker im Blut loszuwerden, so dass man häufiger pinkeln muss.

"Es passiert nicht häufiger nachts, aber die Menschen bemerken es eher nachts, weil sie normalerweise nicht aufstehen, um Pipi zu machen. Und es ist nicht wie bei einer Harnwegsinfektion, bei der man nur ein kleines Tröpfchen herausdrücken kann, sondern man muss ganz oft pinkeln gehen."

2. Durstgefühle

Wenn zu viel Zucker im Blut ist, geben die Zellen mehr Wasser ab, um den Zucker zu verdünnen, so dass die Zellen dehydriert sind. Da die Zellen dehydriert sind, senden sie ein chemisches Signal aus, das dem Körper mitteilt, dass man durstig ist, weshalb die Menschen viel mehr trinken."


3. Müdigkeit

Wenn man sich müder als sonst fühlt, ist das oft ein Anzeichen für Diabetes, erklärt Walden: "Wenn man an Typ-2-Diabetes leidet, kann der Körper nicht genügend Glukose zur Energiegewinnung in die Zellen einschleusen, weshalb man sich häufig sehr müde fühlt.

"Es ist eine überwältigende Müdigkeit - die Betroffenen berichten zum Beispiel, dass sie nachmittags einschlafen, obwohl sie das normalerweise nicht tun würden."

4. Abnehmen

Bei diesem Symptom geht es darum, Gewicht zu verlieren, ohne es zu versuchen, wie Waldon erklärt: "Normalerweise speichern wir überschüssigen Zucker als Fett, und der Körper arbeitet härter, weil er den Zucker nicht in die Zellen bekommt, und er braucht immer noch Energie, also greift er auf Energie zu, indem er Fettzellen abbaut, was bedeutet, dass die Menschen Gewicht verlieren."

5. Juckreiz im Genitalbereich oder Soor

Juckreiz im Genitalbereich kann bei Typ-2-Diabetikern auftreten, weil der Zucker im Urin ausgeschieden wird, erklärt Walden. "Das schafft ein ideales Umfeld für das Wachstum von Bakterien, so dass wir anfälliger für Infektionen sind, insbesondere für Urininfektionen. Die Bakterien mögen den Zucker - wir alle brauchen Energie!"

6. Wunden brauchen länger zum Heilen

Der Grund, warum Schnitte und Wunden länger brauchen, um zu heilen, ist ähnlich wie die Ursache des Juckreizes im Genitalbereich, sagt Walden. "Wenn man eine Wunde hat, braucht man zusätzliche Energie, um mit dem Problem fertig zu werden, aber weil dem Körper Energie fehlt, gelangen die Nährstoffe nicht so gut an die richtigen Stellen, und die Umgebung ist reif für Bakterien, weil sie sich gut ernähren und vermehren können."

Walden betont, dass Sie bei einem dieser Symptome dringend Ihren Hausarzt aufsuchen sollten.