In Portugal ist Ostern eines der beliebtesten Daten für die Bevölkerung, und das liegt daran, dass es eines der religiösesten Länder Europas ist.

Es gibt zahllose Traditionen, die wir von Norden bis Süden des Landes noch immer finden können. Zu den traditionellen Süßigkeiten gehört das berühmte Folar, ein Brot, das den Überfluss nach der Fastenzeit symbolisiert, aber auch eine Möglichkeit ist, die portugiesische Tradition zu teilen und lebendig zu halten. Folares sind vielfältig und es gibt sie in salzigen und süßen Varianten, andere Süßigkeiten sind Pão-de-ló, Mandeln und Schokoladeneier.

Die Portugiesen feiern die Woche vor dem Ostersonntag, der in diesem Jahr auf den 9. April fällt, außerdem ist am Karfreitag, dem 7. April, ein gesetzlicher Feiertag. Eine besondere Ostertradition ist der Hausputz, eine landesweit verbreitete Gewohnheit. In dieser Zeit wird das Haus geputzt, vor allem im Alentejo und an der Algarve, um den Osterbesuch, den "Compasso", zu empfangen, der den Einzug Jesu Christi in das Haus symbolisiert, mit dem Segen des Priesters, der das Haus und alle, die darin wohnen, segnet. Um den "Compasso" (Besuch des Pascal) zu empfangen, muss man Mandeln und Süßigkeiten sowie Liköre und Portwein auf den Tisch stellen.

Der Ostersonntag ist ein Tag des Feierns, und zum Mittagessen gibt es in der Regel Fleisch, vor allem Ziegen- oder Lammfleisch, und traditionelle Nachspeisen. In Portugal ist es außerdem Tradition, den Patenkindern zu Ostern Mandeln, Schokoladeneier oder Geld zu schenken. Am Palmsonntag schenken die Kinder ihren Paten gewöhnlich einen Oliven- oder Veilchenzweig. In vielen Dörfern wird die Karwoche auch mit Prozessionen und Nachtwachen gefeiert.


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Im Alentejo, in Castelo de Vide, begleitet die Bevölkerung neben den Prozessionen auch die Segnung der Lämmer, und die Gläubigen gehen mit Rasseln und Glocken auf die Straße. In vielen Orten wird die Karwoche auch mit nächtlichen Prozessionen bei Kerzenschein oder mit theatralischen Darstellungen der Verurteilung Christi gefeiert.


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In São Brás de Alportel an der Algarve findet normalerweise eine farbenfrohe Blumenprozession statt (Prozession der Blumenfackeln am Ostersonntag). Die Fackeln sind aus Feldblumen zusammengesetzt. Auch in Braga geschiet eines der größten Feste der Stadt, das jedes Jahr Tausende von Besuchern anlockt. Die Stadt ist voll von Motiven und feiert Ostern mit verschiedenen Initiativen. Besonders hervorzuheben ist die Prozession des kleinen Esels, bei der das Bild der Muttergottes von einem kleinen Esel getragen wird. Neben den religiösen Feiern bietet die Stadt auch zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen.


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Das Dorf Óbidos ist wahrhaftig magisch und versetzt uns in die Anfänge der portugiesischen Geschichte zurück. Zu Ostern ist diese Stadt erneut Schauplatz eines weiteren historischen und religiösen Ereignisses in Portugal. Jedes Jahr zieht es zahlreiche Besucher an, die an einem der besten Programme für die Karwoche teilnehmen wollen, mit zahlreichen Aktivitäten, wie religiöse Prozessionen, darunter die bekannte Prozession des Begräbnisses des Herrn, bei der das Dorf nur im Licht der Fackeln durchquert wird, die in den Händen der Jüngsten brennen, die an strategischen Punkten des Weges platziert sind. Sowohl in Lissabon als auch in Porto gibt es Oster-Workshops, die viele Familien anlocken, darunter auch modernere Ostereiersuchen, bei denen die Portugiesen diesen Tag zunehmend auf spielerische Art und Weise begehen wollen. Im Norden des Landes, in Porto, veranstalten die Bibliothek von Fânzeres und das Museum von São Pedro da Cova in Minas Gerais zahlreiche Osterworkshops für Familien.


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Following undertaking her university degree in English with American Literature in the UK, Cristina da Costa Brookes moved back to Portugal to pursue a career in Journalism, where she has worked at The Portugal News for 3 years. Cristina’s passion lies with Arts & Culture as well as sharing all important community-related news.

Cristina da Costa Brookes