Ein Beispiel dafür ist der Vauxhall Cavalier. Einst war er ein so wichtiges Modell für Vauxhall, das General Motors im Vereinigten Königreich zu großem Erfolg verhalf.

Cavalier MK-1 (1975-1981)

1980 war der MK1 Cavalier GLS die schönste Version. Er verfügte über ein elegantes Vinyldach, Rostyle-ähnliche Räder und einen Innenraum mit weichen Velourspolstern. Unter der Motorhaube befand sich ein 2-Liter-Opel-Motor mit Nockenwelle, der damals sehr respektable 100 PS leistete.

Die in Luton entworfene Front des MK-1 war ein typisches Opel-Merkmal. Wenn man jedoch ein wenig nachforscht, stellt man fest, dass der MK-1 Cavalier eigentlich eine Variante des Opel Ascona der zweiten Generation ist. Obwohl der Cavalier die gleichen mechanischen Spielereien wie der in Belgien gebaute Opel verwendete, verkaufte er sich in Europa besser als seine Konkurrenten (die zu ihrer Zeit auch in Großbritannien verkauft wurden).

Der Cavalier war angenehmer zu fahren als sogar sein äußerst beliebter Ford-Konkurrent (der Cortina). Wenn wir uns den MK-1 Cavalier heute ansehen, können wir erkennen, dass das Modell einen Übergang zwischen Retro- und modernem Design darstellt. Die Kombination aus einem drehmomentstarken Motor und einem geschmeidigen Vierganggetriebe sorgte für entspanntes Fahren auf der Autobahn. Die Dreigang-Getriebe waren jedoch dafür bekannt, zu heulen. Diejenigen, die eher an die hochentwickelten Autos von heute gewöhnt sind, werden es vielleicht als etwas befremdlich empfinden, eine Maschine alter Schule zu hören, die ihre Arbeit verrichtet.

Das Fahren eines MK1 Cavalier fühlt sich immer noch unaufgeregt und trittsicher an. Im Gegensatz zu einigen anderen Fahrzeugen dieser Ära ist das Handling dank der vorderen Querlenker und der schraubengefederten Hinterachse sehr ausgewogen. Die Handlichkeit des Wagens geht jedoch nicht auf Kosten des Komforts. Die Bremsen sind kraftvoll und die ausgezeichnete Lenkung macht den Cavalier sehr leicht zu lenken. Große Fenster lassen viel Licht in den Innenraum und schaffen ein luftiges, modernes Ambiente.

Es besteht kein Zweifel, dass der Opel Cavalier der ersten Generation ein sehr fähiges und hübsches Auto war. Seine anglo-deutschen Wurzeln bedeuteten, dass er sowohl kultiviert als auch geräumig war.

Cavalier MK-2 (1981-1988)

Der Cavalier MK-1 war schwer zu übertreffen, daher war es für Opel ein gewagter Schritt, den MK-2 sowohl als fünftürige Schräghecklimousine als auch als viertürige Limousine anzubieten. Ein Jahr nach der Markteinführung des MK-2 im Jahr 1981 müssen sich die Führungskräfte von Vauxhall auf die Schulter geklopft haben, als Ford seinen Cortina-Nachfolger (den Sierra) vorstellte, der zunächst nur als Schrägheckversion angeboten wurde. Der Cavalier hatte nun Vorderradantrieb und einen quer eingebauten Motor.

Der Cavalier der zweiten Generation war praktisch identisch mit dem Ascona der dritten Generation von Opel, der einzige Unterschied war der Frontgrill. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Fachpresse den Cavalier mit einer Inbrunst lobte, wie sie selten einer britischen Marke zuteil wurde. Die Fachleute waren voller Bewunderung, weil Vauxhall ein modernes britisches Familienauto mit Frontantrieb auf den Markt gebracht hatte. Auch die von Opel abgeleiteten OHC-Motoren der 'Family One' und die temperamentvolleren 'Family Two'-Versionen wurden mit Lob überhäuft. Der Cavalier MK-2 verkaufte sich gut!

Der MK-2 erhielt ein Facelift, bei dem breitere Rückleuchten und ein farblich abgestimmter Frontgrill eingeführt wurden. Aber trotz der stilistischen Verbesserungen wirkte der MK-2 Cavalier auf mich viel weniger schön als der MK-1. Wenn man sich weiter oben in der Modellpalette umsah, hatte man fast den Eindruck, dass Opel sinnlose "Go-Faster"-Kits anbrachte, die die klaren Linien der Basismodelle kaum aufwerteten. Die klobig wirkenden Schwellerverkleidungen ließen den CD ausgesprochen unhandlich aussehen. Speichenfelgen dienten mehr dem Bling-Bling, als dass sie tatsächlich etwas zur Ästhetik beitrugen.

Die Spitzenmodelle des CD waren vollgestopft mit Luxusartikeln wie weichem grauem Velours. Allerdings hatte man das Gefühl, dass die High-End-Modelle eigentlich nur niedrigere "Koch"-Varianten mit ein paar zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen waren. So waren zum Beispiel die Schalter für die elektrischen Fensterheber willkürlich hinter dem Schaltknüppel angebracht. Sie sahen aus, als hätte man sie einfach dort angebracht, wo genügend Platz war.

Aber ich muss sagen, dass ich das umlaufende "Cockpit" des MK-2 absolut bewundert habe. Die Bedienelemente für Heizung und Belüftung waren von absoluter Präzision und machten die optimale Belüftung der Kabine zu einem Kinderspiel. Sogar der Griff für die Sitzhöhenverstellung war ein wahres Geniestreich. Einfach ausgedrückt: Im Innenraum des MK-2 fühlte man sich sehr wohl.

Als ich kürzlich die Gelegenheit hatte, einen MK-2 Cavalier CD zu fahren, wurden viele schöne Erinnerungen wach. Sofort fiel mir auf, wie gut der Motor mit der immer etwas schwammigen Automatikbox zurechtkam. Als Ausgleich für diese kleine Irritation waren die CD-Modelle mit einer sehr gut gewichteten Servolenkung ausgestattet, die ein müheloses Fahren ermöglichte. Anstatt mich zu sehr über das alte Auto aufzuregen, fand ich seine kleinen Macken und Perversionen recht liebenswert.

Cavalier MK-3 (1988-1995)

Unter der Haube hatte sich nur wenig verändert. Doch der Cavalier MK-3 hatte ein elegantes neues Aussehen. Es war ein frisches Design mit einigen sehr geschmackvollen Details, die einen neuen Höhepunkt für das Design von Opel markierten. Der 1988 auf den Markt gebrachte MK-3 war zweifellos ein echter Hingucker.

Auf anderen Märkten wurde der Opel-Cousin des Cavalier in Vectra umbenannt. Der weitaus weniger ansehnliche Nachfolger des MK-3 Cavalier sollte später ebenfalls Vectra heißen.

Innen ist der MK-3 genauso attraktiv wie von außen. Das Grundlayout des MK-2 wurde beibehalten, aber viel besser angeordnet und mit einem klobigeren, "weicheren" Aussehen versehen. Der Fahrerairbag in voller Größe" veränderte das Aussehen des nun deutlich dickeren Lenkrads. Das Facelift des MK-3 brachte breitere Rückleuchten und einen Kühlergrill in Wagenfarbe mit sich, genau wie der MK-2 vor ihm. Es schien, als gäbe es hier so etwas wie eine mittelfristige Formel.

Im Jahr 1993 wurde eine gehobene V6-Version eingeführt. Der V6 war ein brandneues 2,5-Liter-Aggregat mit 24 Ventilen und einem seltsamen 54-Grad-V-Winkel, das 170 PS leistete. Leider ging ein Teil der Leistung durch ein schwerfälliges, kraftraubendes Viergang-Automatikgetriebe verloren. Dennoch muss man sagen, dass der V6 sehr laufruhig, leise und kultiviert war. Der große Motor war mit verbesserten Motorlagern ausgestattet, die das für den Cavalier typische Zittern beseitigten. Aber für einen V6-Motor war er erstaunlich kraftlos und hielt die Reisegeschwindigkeit bei einer Autobahnfahrt bergauf kaum aufrecht. Erst wenn man den elektronischen SPORT-Modus wählte, erwachte der V6 zum Leben.

Ich sehe immer noch ein paar Cavaliers auf der Oldtimer-Rennstrecke. Heutzutage sind sie immer seltener anzutreffen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass diese alten Autos weitgehend unbeachtet blieben, aber das Interesse von Oldtimer-Liebhabern hat einige Überlebende vor der Verschrottung bewahrt. Ich hatte schon lange befürchtet, dass die drei Generationen des Cavalier von Opel keine Überlebenschancen mehr hatten. Ich stellte mir vor, dass sie zu dem Zeitpunkt, an dem jemand Notiz von ihnen nehmen würde, alle verschwunden sein würden. Ich habe nie einen gefunden, der in einem so guten Zustand war, dass ich ihn in meine eigene bunte Sammlung aufnehmen konnte.

Der MK-3 ist zwar ein wunderschönes Auto, aber das Richtige für mich wäre der schlichte, wunderschöne und charaktervolle MK-1. Sie sind eine Zeitkapsel, in der die Jahre dahinschmelzen. Es gibt nur noch sehr wenige MK-1 auf britischen Straßen, weshalb sich ein anständiges Exemplar durchaus lohnen würde.


Author

Douglas Hughes is a UK-based writer producing general interest articles ranging from travel pieces to classic motoring. 

Douglas Hughes